Die am südlichsten gelegene große Grube des Schneeberger Reviers und eine der bedeutendsten Kobaltgruben des sächsischen Erzbergbaus überhaupt war die Fundgrube Wolfgang Maßen. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts wurde in der St. Wolfgang Fundgrube nach Silber geschürft, im 17. Jahrhundert und später suchte man dann nach Kobalt und Wismut.
Mit der Lieferung von Kobalterzen nahm die Grube seit Anfang des 19. Jahrhunderts eine Spitzenstellung im Schneeberger Bergbau ein. Damit waren die Voraussetzungen zum Einbau bemerkenswerter technischer Anlagen gegeben. Dies führte zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Bau einer großen Aufbereitungsanlage auf dem Grubengelände. Seit 1790 erfolgte die Förderung mit einem Pferdegöpel, der 1857 durch eine Fördermaschine mit Schwamkrugturbine abgelöst wurde. 1876 wurde beim Hauptschacht dieser Grube eine große Dampfförderanlage errichtet. Bei einer Teufe von 378 m wurden im Schacht insgesamt 15 Hauptsohlen angeschlagen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Arbeiten in Schacht und Anlage eingestellt. Nach der Gründung der Wismut AG im Juni 1947 wurde wahrscheinlich noch im selben Jahr der Wolfgang Maaßen Kunst- und Treibeschacht erneuert, um die Sohlen unterhalb des Marx-Semler-Stollns zu untersuchen. Die Untersuchungen endeten 1955. 1973 wurde der Schacht bis zur Griefner Stollnsohle ein weiteres Mal erneuert und mit einer Betonplatte gesichert. Ende der 1990er Jahre begann sich der 1994 gegründete Bergbauverein Schneeberg/Erzgebirge e.V. für die Instandsetzung des Schachtgeländes zu interessieren. Neben dem Pochwerk werden nach und nach auch andere Anlagen des historischen Gebäudeensembles erneuert. Im Juni 2020 begann auch der Neubau des historischen Dampfmaschinengebäudes des Pochwerkes.
Das 1816 bis 1818 erbaute Pochwerk mit untertägiger Pochradstube ist als zweigeschossiger Fachwerkbau mit beidseitig zweireihig aufgesetzten Dachhäuschen auf dem Satteldach erhalten geblieben. Erhalten blieb auch das zum Glockentürmchen gehörige Uhrwerk. Das Huthaus der Grube ist ein eingeschossiges, ursprünglich vollständig in Fachwerkbauweise errichtetes Haus mit hohem Mansarddach. In der Nähe des Huthauses befinden sich das 1820 errichtete eingeschossige Wohnhaus des Kunstwärters und das zweigeschossige Steigerwohnhaus. Die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Bergschmiede ist ein kleines, massives, eingeschossiges Gebäude mit Satteldach. Nur wenige Meter vom südwestlichen Hausgiebel entfernt, befindet sich unterhalb der Geländeoberkante das gemauerte Mundloch der Aufschlagrösche des Pochrades.
Außer der großen Tafelhalde des Hauptschachtes blieben auch zahlreiche, den Erzgängen folgende, kleinere Halden erhalten, die noch aus dem 16. Jahrhundert stammen.
Jedes Jahr am 22. Juli, am sog. Bergstreittag, kann man sich vor Ort über die laufenden Rekonstruktionsarbeiten informieren und die untertägige Aufschlagrösche und die 12 m hohe Radstube besichtigen. Nach Voranmeldung bietet der Verein Führungen durch das Pochwerkgebäude und den Außenbereich an.