Frohnauer Gruben und Wassermanagementsystem, Markus-Röhling-Stolln

Die Bergbaulandschaft Frohnau ist ein ausgedehntes Haldengebiet mit kleinen, den untertägigen Erzgängen folgenden Aufschüttungen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, größeren, ab dem 18. Jahrhundert angelegten Zentralschachthalden sowie mit großen Haldenablagerungen aus der Zeit des Uranerzbergbaus. Der historische Bergbau endete Ende des 19. Jahrhunderts, wurde jedoch 1946 im Zusammenhang mit den Erkundungsarbeiten nach Uran in der Grube Markus Röhling wiederaufgenommen.

Die ursprünglich zu den Schächten gehörenden Tagesgebäude haben sich mit Ausnahme des Bereichs der Grube Malwine und der Grube Markus Röhling nicht erhalten. Auf bzw. bei der großen Halde des Treibeschachtes der Grube befindet sich ein historischer Gebäudekomplex, bestehend aus der ehemaligen Bergschmiede (1773), dem Huthaus (um 1768) und der etwas abseits gelegenen Ruine des Pulverhauses. Hier befindet sich auch das 2000 wiedererrichtete Pferdegöpelgebäude.

Bestandteil der Frohnauer Bergbaulandschaft ist das bemerkenswerte, 1788 angelegte und anschließend umgebaute Schreckenberger Wasserversorgungssystem. Das Wasser wurde vom Osthang der Sehma über einen Aquädukt und den Orgelstolln zu den untertägigen Wasserrädern geleitet. Das von den Kunstgezeugen verwendete Aufschlagwasser wurde zusammen mit dem gepumpten Grubenwasser über den Markus-Röhling-Stolln und später über den tieferen Jungen St. Andreas-Stolln abgeleitet.

Über das neu ausgemauerte Mundloch des Uranstollns 81 erfolgt der Zugang zum Besucherbergwerk Markus Röhling. Südlich vom diesem befindet sich das historisch bedeutsame Mundloch des eigentlichen Stollns, der eine Gesamtausdehnung von etwa 8,6 km besitzt. Die Mundlochmauerung des Stollns stammt aus dem Jahre 1831. Untertägig kann man nach etwa 600 m Fahrt mit der Grubenbahn eindrucksvolle Zeugnisse aus der Zeit des Silber- und Kobaltbergbaus von 1733 bis 1857 und des Uranbergbaus der SAG Wismut besichtigen. Hauptattraktion ist das originalgetreu nachgebaute und voll funktionsfähige 9 m hohe Kunstrad. Im Außenbereich am Besucherbergwerk befindet sich übertägig ein Technikpark.

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