Der Hüttenkomplex Muldenhütten, der sich westlich von Freiberg im Tal der Freiberger Mude in der Nähe von Hilbersdorf befindet, gilt als einer der ältesten Hüttenstandorte der Buntmetallurgie in Deutschland. Schon für das 14. Jahrhundert (1318) sind hier Schmelzhütten belegt. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wuchs der Hüttenkomplex im Zuge der von Kurfürst August I. angeordneten Konzentration der sächsischen Edelmetallhütten zum größten und bedeutendsten Schmelzhüttenstandort im Erzgebirge heran. 1825 wurden die ursprüngliche Untere und die Obere Muldener Hütte zur Hütte Muldenhütten vereinigt. Im 19. Jahrhundert wurden hier zahlreiche neue Hüttentechnologien entwickelt, so etwa das Schwefelsäurekontaktverfahren und der Pilz‘sche Hochofen zur Verarbeitung armer Bleierze. Nach der endgültigen Einstellung des Freiberger Bergbaus 1969 konzentrierten sich die Hüttenarbeiten auf sekundäre Rohstoffe.
Bis heute existiert hier eine Sekundärbleihütte. Von 1887 bis 1953 war die Hütte zudem Standort der Sächsischen Staatsmünze bzw. einer der Münzstandorte der DDR, für die ein repräsentatives Produktions- und Verwaltungsgebäude errichtet wurde. Zu anderen Denkmälern gehören z. B. das Schachtofengebäude I aus den Jahren 1886/87, die Pattinsonhütte (1855/56), das Gebäude der Raffinier- und Saigerhütte (Mitte des 19. Jahrhunderts), das Huthaus I, das ursprünglich schon im 18. Jahrhundert errichtet worden war, und das Gebläsehaus mit dreizylindrigem Original-Balanciergebläse aus dem Jahr 1828, das das erste Zylindergebläse im sächsischen Hüttenwesen darstellt. Das Gebläsehaus mit Zylindergebläse kann im Rahmen einer Führung als echnisches Denkmal besichtigt werden.