Der Bau des sogenannten Erzkanals begann 1788 mit dem Ziel, den wichtigsten Gruben des Freiberger Nordreviers die Möglichkeit zu bieten, die aufbereiteten Erze zur zentralen Verhüttung nach Halsbrücke zu verschiffen. Der Erzkanal wurde 1789 nach Abschluss des Baus des Halsbrücker Kahnhebehauses in Betrieb genommen, mit dessen Hilfe Erzkähne von der Freiberger Mulde auf das Niveau des darüber liegenden Wasserkanals angehoben werden konnten. Mit der Nutzung des Wassers des Erzkanals zur Beaufschlagung eines Turbinenkunstgezeuges beim Bau des Rothschönberger Stollns am VII. Lichtloch endete 1868 der Erztransport durch die besagten Kähne.

Der mehr als 11 km lange Erzkanal ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Entwicklung der Transporttechnik im europäischen Montanwesen. Das Schiffshebewerk gilt als das Erste dieser Art weltweit. Umfangreiche Veränderungen des Muldentals in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts führten dazu, dass das Kahnhebehaus heute isoliert von der heutigen Mulde steht. Südwestlich des Kahnhebehauses haben sichsind vier Pfeilerreste des ehemaligen Aquäduktes der Altväterbrücke aus den Jahren 1680 bis 1715 erhalten.