Das Reifendrehwerk und die Bergkirche in Seiffen dokumentieren die Herausbildung der weltbekannten erzgebirgischen Holzkunst bzw. der Holzverarbeitung als Bergbaufolgegewerbe gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Als Sonderform des Drechselns entwickelte sich in der Gegend um Seiffen das Reifendrehen, das bei der Herstellung von Holzspielzeug Anwendung fand. Dazu wurde die vorhandene Wasserkraft der Wasserkraftdrehwerke genutzt. Eines dieser zwischen 1758 und 1760 errichteten Drehwerke ist das Preißlersche Wasserkraftdrehwerk, zu dem auch noch ein Wasserhaus, eine Scheune und ein Kunstteich gehören.
Die zwischen 1776 und 1779 erbaute Seiffener Bergkirche wurde und wird bis heute häufig als Motiv in der Holzkunst verwendet. Die achteckige Kirche ist daher einer der bekanntesten Sakralbauten des Erzgebirges. Ihr Inventar zeigt bereits frühe kunsthandwerkliche Fertigkeiten in der Holzbearbeitung und Glasherstellung.