Der Scheibenberg (807 m ü. NN), bei der gleichnamigen Stadt unweit von Annaberg-Bucholz gelegen, gehört zu den wichtigsten geologischen Naturdenkmälern Deutschlands. Es handelt sich hierbei um eine tertiäre Basaltformation, die durch die Gewinnung des hier in Form wunderschöner, fast 30 m hoher Orgelpfeifen auftretenden Basalts und des unterlagernden Sandes und Kieses freigelegt wurde und heute als Geotop geschützt ist. An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert wurde Scheibenberg berühmt als Referenzobjekt für den europaweiten Wissenschaftsstreit der Neptunisten und Plutonisten über die geologische Erklärung der Gesteinsentstehung. Die Neptunisten vertraten die Ansicht des Professors der Bergakademie Freiberg, A. G. Werner (1749–1817), wonach Basalt aus Ablagerungen in einem Urmeer entstand. Dagegen brachten die Plutonisten mit ihrem Wortführer, dem schottischen Geologen J. Hutton (1726–1797), die Basaltgenese richtigerweise mit vulkanischen Prozessen in Verbindung.
Auf dem Scheibenberg steht heute ein Aussichtsturm, der eine schöne Aussicht auf einen großen Teil des sächsischen Erzgebirges bietet.