Steinkohlebergbau Oelsnitz/Erzgebirge

Die Umgebung von Oelsnitz/Erzgebirge repräsentiert den Steinkohlenbergbau am Nordrand des Erzgebirges im 19. und 20. Jahrhundert. Der Steinkohlenbergbau im Lugau-Oelsnitzer Revier stellte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Grundlage für die industrielle Entwicklung Sachsens dar. Auch wenn der Bergbau nur für ein Jahrhundert (bis in die 1970er Jahre) betrieben wurde, formte er doch die Landschaft um Lugau und Oelsnitz und prägte nachhaltig die städtische Entwicklung.

Als einer der Hauptförderschächte des Reviers Lugau-Oelsnitz gehörte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts der Kaiserin-Augusta-Schacht, der später (1946) in Karl-Liebknecht-Schacht umbenannt wurde, zu den bedeutendsten Schächten des sächsischen Steinkohlenbergbaus. 1922 bis 1933 erfolgte eine umfassende Modernisierung des Schachtes. In dieser Zeit wurde auch der etwa 50 m hohe Förderturm errichtet. Die Anlage galt als modernste sächsische Schachtanlage und war auch dank diverser technischer Lösungen von internationaler Bedeutung. Zudem war er mit einer jährlichen Förderleistung von ca. 1 Mio. t Steinkohle einer der leistungsstärksten Schächte Deutschlands. 1971 wurde der Schacht als letzter des Lugau-Oelsnitzer Reviers stillgelegt. Neben der eindrucksvollen Industriearchitektur ist vor allem die im großen Umfang original erhaltene technische Ausstattung hervorzuheben. Ein Teil der Schachtgebäude wird heute als Bergbaumuseum touristisch genutzt. Das ehemalige Maschinenhaus wurde in eine Lehrschwimmhalle umgebaut.

Oelsnitz verfügt darüber hinaus mit der Grubenwehrsiedlung, dem Bergarbeiterkulturhaus „Hans Marchwitza“, der ehemaligen Bergbauschule (heute Berufliches Schulzentrum des Erzgebirgskreises) und der Villa des Fabrikanten Heinrich Krug über bedeutende Sozial- und Wohnbauten aus der Zeit des Steinkohlenbergbaus. Die Halden des ehemaligen Schachtes „Deutschland“ prägen bis heute das Landschaftsbild rund um Oelsnitz.

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