Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald

Der Grube Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald mit dem Tiefen Bünau Stolln (ab dem 15. Jahrhundert) und dem tiefer gelegenen Tiefe Hilfe Gottes Stolln (ab 1840) dokumentiert den über 300-jährigen herrschaftlich kontrollierten Zinnerzbergbau der Adelsfamilie von Bünau, die ihren Verwaltungssitz auf Schloss Lauenstein hatte. Die unterirdischen Hohlräume (Weitungen) der Grube dokumentieren die zum Abbau der Greisenlagerstätten verwendeten Bergbautechnologien des 18. und 19. Jahrhunderts. Der Abbau erfolgte durch Feuersetzen und unter Verwendung von Schießpulver.

Zinnerz wurde in Zinnwald/Cínovec ab dem 15. Jahrhundert erst durch Seifenarbeit, später durch Bergbau gewonnen. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Gewinnung von Wolframerzen, die ab 1880 das Hauptförderprodukt bildeten. Wenige Jahre später begann zusätzlich die Lithiumgewinnung. Lithium ist an Lithiumglimmer gebunden, der nach seinem ersten Fundort Zinnwaldit benannt wurde. Im Gegensatz zu Altenberg handelt es sich bei der Zinnwalder Lagerstätte um eine durch Flöze (flache Greisengänge) geprägte Lagerstätte, die durch Weitungsbau abgebaut wurde. Bergbau wurde sowohl auf sächsischer als auch auf böhmischer Seite betrieben.

Zur Entwässerung der Gruben beidseitig der Landesgrenze erfolgte ab 1686 die Auffahrung des Tiefen Bünau Stollns. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der tiefer einkommende Tiefe Hilfe Gottes Stolln aufgefahren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden moderne Betriebsanlagen errichtet, zu denen auch das Zugangsgebäude am Tiefen Bünau Stolln gehört. Gebäude und Anlagen des Vereinigt Zwitterfeld mit Tiefen Bünau Stollns und des Tiefen Hilfe Gottes Stollns werden gegenwärtig als Besucherbergwerk genutzt. Das Huthaus der 1852 gegründeten Gewerkschaft Vereinigt Zwitterfeld steht für Ausstellungen zur Verfügung. Der Tiefe Hilfe Gottes Stolln dient seit seiner Sanierung 2007 bis 2011 wieder zur Abführung der Grubenwässer aus dem Zinnwalder Grubenfeld.

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