Das Bergbaugebiet am Neufang und der Zwitterstock Tiefer Erbstolln

Die Zinngruben am sogenannten „Neufang“ östlich der Altenberger Pinge wurden bereits im Jahr 1472 aufgefahren. In dieser Zeit entstanden die ältesten der heute noch erhaltenen Halden. Zu den weiteren Sachzeugen gehören das 1793 errichtete kleine Pulverhaus, das der sicheren Aufbewahrung des für den Bergbau benötigten Schießpulvers diente, und die Objekte aus der Zeit des Bergbaus nach dem Zweiten Weltkrieg: die Schutzhäuser der Wetterschächte 20 und 32 und das Schutzhaus über dem Rothzecher Treibeschacht. Dieser Schacht war ab 1794 der Hauptförderschacht der Gewerkschaft Rothe-Zeche-Fundgrube. Zwischen 1954 und 1991 nutzte der Zinnerzbetrieb Altenberg den Schacht als Flucht- und Wetterschacht.

Zum Bergbaurevier am Neufang führt der Zwitterstock Tiefer Erbstolln, dessen Mundloch sich nördlich von Geising befindet. Dieser insgesamt 1.978 m lange Stolln, der zu den technischen Meisterwerken des Altenberger Bergbaus gehört, wurde von 1491 bis 1543 aufgefahren und bot eine langfristige und kostengünstige Lösung zur Entwässerung der Altenberger Bergwerke bis in eine Tiefe von 132 m. Oberhalb des Stollens wurde ein 1.700 m langer Bewetterungstunnel aufgefahren, der die Luftzirkulation für das Feuersetzen gewährleistete. Der Erbstolln wurde bis in das Jahr 1982 für die Grubenwasserableitung genutzt. Die Grubenfelder der ehemaligen „Rothe Zeche Fundgrube“ und der Gewerkschaft Zwitterstock-Tiefer-Erbstolln werden im Gelände durch einige im Original erhaltene Grubenfeldgrenzsteine markiert.

Das Bergbaugebiet am Neufang ist Teil eines grenzüberschreitenden Bergbaulehrpfads. Das Pulverhaus kann bei geführten Wanderungen besichtigt werden. Der Bereich vor dem Mundloch des Erbstollns wurde als Rastplatz mit einer Erläuterungstafel zur Geschichte und Funktion des Stollns gestaltet.

Städte des Erzgebirges

Mitglieder der Montanregion in der Tschechischen Republik