Das Kalkwerk Lengefeld zählt zu den bedeutendsten technischen Denkmälern der alten Bindemittelindustrie in Europa. Es belegt die Entwicklung der Kalkgewinnung und der Kalkverarbeitung vom 16. bis 20. Jahrhundert. Neben der Verwendung als Baukalk fand der Lengefelder Kalk in der Eisenverhüttung auch als Flussmittel Verwendung. Seit 1812 befand sich das Kalkwerk unter direkter Verwaltung des sächsischen Staates. Hier wurden leistungsstärkere Rumford-Öfen und 1873 Hilke-Öfen installiert. Ab 1915 fand die Kalksteinförderung ausschließlich unter Tage statt. 2015 erfolgte zwar die Einstellung der Abbauarbeiten, doch wird die „GEOMIN Erzgebirgische Kalkwerke GmbH“ den Standort Lengefeld als Aufbereitungsort für die im Kalkwerk Hammerunterwiesenthal gewonnenen Rohstoffe weiterbetreiben.
Im Kalkwerk Lengefeld existiert ein geschlossener Bestand an Denkmälern aus den Bereichen Förderung, Aufbereitung, Verarbeitung, Verwaltung und Sozialwesen, inklusive der dazugehörigen technischen Ausstattung. Der geologische Untergrund bildet die Voraussetzung für die Entstehung eines bedeutenden Biotops mit Orchideenwiesen, die Teil eines Lehrpfades um das Kalkwerk sind.