Zum Ausbau der Hüttenanlage bei Halsbrücke kam es nach der landesherrlichen Übernahme zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Allmählich entwickelte sich dieser Hüttenstandort – neben dem Standort Muldenhütten – zu einem der bedeutendsten Standorte im Erzgebirge. Der Hüttenkomplex gewann vor allem durch den Bau des Amalgamierwerks ab 1791 stark an Bedeutung. Erstmalig wurden Silbererze auf kaltem Wege durch das Amalgamationsverfahren mittels Quecksilber gewonnen. Im Jahre 1816 erfolgte hier die Inbetriebnahme eines der ersten Gaswerke in Europa zum Zweck der Beleuchtung. Eine Besonderheit war die Einrichtung eines Heilbades unter Verwendung heißer Schlacken, eines sogenannten Schlackenbads, im Jahr 1804, das vielen anderen europäischen Schlackebädern als Vorbilde diente. Die Verarbeitung auswärtiger Ausgangstoffe ersetzte schließlich die Verarbeitung einheimischer Erze und garantierte so das Weiterbestehen des Hüttenbetriebes auch nach der Stilllegung des Bergbaus. Bis heute findet der traditionelle Hüttenbetrieb in Halsbrücke in verschiedenen, heute selbständigen Betrieben seine Fortsetzung.
Zum Welterbe gehören das zweigeschossige Bruchsteingebäude des Schlackenbads (1804), die Überreste des Aquädukts der Amalgamierungsanlage (1796) sowie vier historische Fachwerkhäuser für Hüttenarbeiter.