Ein charakteristisches Merkmal der Bergbaulandschaft Lauta nordwestlich von Marienberg bilden die sich kreuzenden Haldenzüge über den wichtigsten Silbererzgängen des Marienberger Bergbaureviers: dem nordöstlich-südwestlich verlaufenden Bauer Morgengang und dem NW-SO-streichenden Gang Elisabeth Flachen. Die Mehrzahl der in die Dutzende gehenden Halden auf diesen mehreren Kilometer langen Gängen stammt aus der Zeit des Bergbaus im 16. Jahrhundert. Jede dieser Halden markiert den Standort eines oder mehrerer Schächte, wobei der Abstand zwischen ihnen den durch das Berggesetzt regulierten Größen der ehemaligen Grubenfelder (56 x 14 m) entspricht. Lokal wurden einzelne Halden durch den anschließenden Abbau von Bismut-, Kobalt-, Nickel- und Uranerzen bzw. von Flussspat umgestaltet.
Die zahlreichen, ursprünglich selbständigen Gruben wurden später zu größeren Grubenanlagen vereinigt. Seit dem 18. Jahrhundert entwickelte sich der zwischen 1552 und 1568 abgeteufte, auf dem Bauer Morgengang gelegene Wasserlochschacht zum wichtigsten Hauptschacht des Gebietes. 1839 wurde dieser Schacht nach dem Bergmeister Rudolph Hering in Rudolph Schacht umbenannt und mit einem Pferdegöpel ausgestattet. Der Silberbergbau beim Rudolph Schacht wurde 1899 eingestellt. Zwischen 1947 und 1954 wurde der Schacht von der SAG Wismut zur Aufsuchung von Uranerz wieder geöffnet und bis 1958 ebenfalls zur Gewinnung von Flussspat genutzt. Die Halde des Rudolphschachtes mit einer erhaltenen Schachtmauerung aus dem 18./19. Jahrhundert unterscheidet sich von anderen Abraumhalden durch ihre beachtliche Größe. 2005/2006 wurde auf dem Schacht nach historischem Vorbild ein Pferdegöpel als funktionsfähige Fördereinrichtung nachgebaut, die als Schauanlage genutzt wird. Das Treibehaus beherbergt die Ausstellung „Bergbau im Marienberger Revier“. Die oberen zwanzig Meter der Schachtröhre können besichtigt werden. Der Bauer Morgengang ist in das Wanderwegenetz eingebunden.