Die Bergbaulandschaft Zug ist das Bindeglied zwischen dem ausgedehnten Bergbaugebiet um Freiberg und den sich südlich anschließenden Bergbaugebieten von Brand und Erbisdorf. Mit diesen Gebieten ist sie durch den fast 10 km langen Erzgang Hauptstollngang Stehender und den Rothschönberger Stolln verbunden. Mit ihren erhaltenen Grubengebäuden und markanten Haldenzügen über den Haupterzgängen (z.B. dem Alt Rosenkranz Zug, Daniel Zug, Hohe Birke Zug) dokumentiert sie die Gewinnung von Silber-, Kupfer- und Bleierzen vom 16. bis 20. Jahrhundert sowie den jahrhundertelangen Einfluss des Bergbaus auf die Landschaft.
Zur Aufschlagwasserzuführung für Wasserkraftmaschinen wurde Ende des 16. Jahrhunderts der heute noch genutzte, fast 5 km lange Hohe Birke Kunstgraben angelegt. Eine der bedeutendsten Gruben ab dem 17. Jahrhundert war die Grube Beschert Glück, von der eine umfangreiche technische Ausstattung erhalten geblieben ist. Dazu gehören u.a. verschiedene Wasserkraftmaschinen mit den dazugehörigen untertägigen Maschinenräumen. Zu den Tagesgebäuden der Grube Beschert Glück zählen unter anderem das Huthaus aus dem Jahr 1786 und die benachbarte, um 1800 erbaute Scheidebank. Diese beiden Gebäude bilden mit anderen kleinen Gebäuden auf der großen Halde der Grube Beschert Glück ein beeindruckendes Ensemble. Nördlich dieser Anlage befindet sich die Halde des Dreibrüderschachtes, der ursprünglich als gemeinsamer Schacht mit der benachbarten Grube Herzog August abgeteuft wurde.
Nach Schließung der Gruben erfolgte der Umbau des Drei-Brüder-Schachtes (1913/14) und des Constantin Schachtes (1922) zu untertägigen Wasserkraftwerken, die bis 1969/72 in Betrieb waren. Das im Niveau des Rothschönberger Stollns in einer Tiefe von 272 Metern erbaute Kraftwerk des Drei-Brüder-Schachtes ist eines der ältesten untertägigen Elektrizitätskraftwerke Europas.
Die Tagesgebäude des Drei-Brüder-Schachtes werden heute als Schauanlage betrieben. Die Beschert Glück Fundgrube wurde als Teil der Haldenlandschaft in Zug in das Wanderwegenetz integriert.