Die sich im Buchholzer Stadtwald befindenden Raithalden sind Zeugnisse des Zinnerzbergbaus aus dem 15. Jahrhundert. Es handelt sich um unregelmäßige, mehrere Meter hohe, heute meist baumbewachsene Halden. Ausgehend von den Zinnseifen, entdeckte man spätestens im 16. Jahrhundert primäre Gangerzlagerstätten, die man auch durch die Methode des Feuersetzens in die Tiefe verfolgte. Von den dabei entstandenen, bis in 112 m Tiefe reichenden Abbauen zeugen die langgestreckten Pingen der Alten und der Flachen Thiele. Die Gruben wurden nach den Hauptgewerken, der Familie Thiele, benannt. Die größte Pinge ist etwa 70 m lang, 4 bis 10 Meter breit und bis zu 15 m tief. Diese Relikte stammen aus dem 16. bzw. 17. Jahrhundert. Der mit Unterbrechungen betriebene Zinnerzbergbau wurde 1801 eingestellt. Daneben gab es in diesem Gebiet auch Silbererzbergbau.

In der Nähe der Pingen der Zinngruben liegt auch der ehemalige Richtplatz der Stadt Buchholz, dessen Besonderheit in den zahlreichen Inschriften und Jahreszahlen aus dem 15. und 16. Jahrhundert auf zwei Felsplatten liegt. Es handelt sich um authentische Dokumente spätmittelalterlicher bzw. frühneuzeitlicher Gerichtsbarkeit.

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