Der 220 m lange Stolln Nr. 1 wurde von Juli bis September 1952 durch das Nationalunternehmen Jáchymovské doly (Joachimsthaler Bergwerke) in der Nähe der Grube Svornost aufgefahren mit dem Ziel, das Vorkommen einer Uranvererzung insbesondere auf dem schon im 16. Jahrhundert abgebauten Johannes-Evangelisten-Gang nachzuprüfen.

Der Stolln erreichte den Altbergbau auf dem Johannes-Evangelisten-Gang knapp unter der 2. Sohle des alten Hohen Tanne Tag Stollns, der daraufhin bis Ende 1953 zur Erkundung nachverfolgt wurde. Der gesamte Arbeitsplatz war mit dem umzäunten Korridor der Grube Einigkeit verbunden. Um eine Flucht der im Stolln arbeitenden Häftlinge zu verhindern, wurden am Mundloch des Stollns massive, bis heute erhaltene Gitter installiert. Die Erkundungsarbeiten endeten Mitte der 1950er Jahre.

2008 wurde der vom Museum Sokolov betriebene Stolln Nr. 1 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Besuchertrasse umfasst auch einen Teil der authentischen Abbaue aus dem 16. Jahrhundert. Der Stolln dokumentiert damit den Bergbau in Jáchymov aus der Zeit des Silbererz- und Kobalterzbergbaus im 16. bis 18. Jahrhundert und den Uranerzbergbau Mitte des 20. Jahrhunderts: auf einer relativ kleinen Fläche überlappen diese Perioden des Bergbaus auf einzigartige Weise. Im Stolln sind auch verschiedene Arten des Grubenausbaus, Hunte und Bergbauwerkzeuge aus der Zeit der Uranförderung zu sehen.

Entlang des Freilichtmuseums beim Stolln Nr. 1 führt ein 8,5 km langer Lehrpfad mit 12 Stationen mit dem Namen „Die Hölle von Jáchymov“.

Städte des Erzgebirges

Mitglieder der Montanregion in der Tschechischen Republik