Horní Blatná (Bergstadt Platten) ist ein herausragendes Beispiel für eine renaissancezeitliche Bergstadt aus dem 16. Jahrhundert, die im Zusammenhang mit der Entwicklung des Bergbaus auf der „grünen Wiese“ gegründet wurde. Es handelt sich um die einzige planmäßig gegründete Bergstadt im Erzgebirge, die ihre Existenz nicht den Silber-, sondern den Zinnerzlagerstätten verdankt.
Die Stadt wurde 1534 vom sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich gegründet, nachdem auf dem Blatenský vrch (Plattenberg) und an anderen Orten in der Umgebung reiche Zinnsteinvorkommen entdeckt worden waren. Das Gebiet, auf dem die Stadt gegründet wurde, gehörte bis 1546 zur sächsischen Herrschaft Schwarzenberg. Nach dem Vorbild des sächsischen Marienbergs ist Horní Blatná durch einen zentralen, fast quadratischen Marktplatz und durch ein System rechtwinklig zueinander verlaufender Straßen gekennzeichnet. Der renaissancezeitliche Stadtgrundriss, der die bedeutenden Wechselbeziehungen mit dem sächsischen Erzgebirge dokumentiert, ist fast vollständig erhalten. Es sind eine Reihe wertvoller Gebäude mit gotischem oder renaissancezeitlichem Kern sowie eine größere Anzahl von Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert erhalten. 1992 wurde die Altstadt von Horní Blatná zur städtischen Denkmalzone erklärt.
Zu den wichtigsten Baudenkmälern gehören vor allem:
St. Laurentiuskirche: Ursprünglich einschiffige evangelische Kirche, die 1594 im Stil der sächsischen Renaissance erbaut wurde. 1686 wurde sie als katholische Kirche neu dem hl. Laurentius geweiht, 1754/55 wurde sie barockisiert. Ein bedeutender Teil der Innenausstattung ist ein renaissancezeitliches Zinntaufbecken.
Pfarrhaus: Der Kern des Gebäudes stammt aus dem 16. Jahrhundert, 1779 erhielt es durch Umbau seine heutige Form;
Haus Ev.-Nr. 1: Spätbarockes Bürgerpalais mit Rokoko-Elementen, das 1709 im Auftrag des Blaufarbenwerk- und Zinngrubenbesitzers Johann Josef Putz errichtet wurde;
Haus Nr. 6: Zweistöckiges Gebäude mit ausgemauertem Erdgeschoss und Fachwerkstruktur im ersten Stockwerk. Laut Jahreszahl auf dem barocken Eingangsportal datiert die Fertigstellung des Hauses auf das Jahr 1713.
Haus Nr. 127: Mitte des 18. Jahrhunderts erbautes Haus mit gemauertem Erdgeschoss und Fachwerk im ersten Stock und mit großem Halbwalmdach, heute Museum mit Ausstellung über die Geschichte der Stadt und des hiesigen Bergbaus.