Zu Beginn der 1530er Jahre wurden in der Umgebung des heutigen Horní Blatná (Bergstadt Platten) ergiebige Zinngänge gefunden, die den Impuls zur Gründung der Stadt im Jahre 1534 gaben. Die größten Gruben entstanden auf dem Blatenský vrch (Plattenberg), aber intensiver Abbau fand auch auf dem Jelení hora (Hirschberg) und an anderen Orten statt.
Auf dem Plattenberg wurden seit dem Jahr 1532 bis mehrere Meter mächtige, steil einfallende Greisengänge abgebaut, anfänglich direkt von der Oberfläche aus mittels Tagebauen und seichten Schächten, die nicht mehr als ein paar Dutzend Meter tief waren. Die größten Gruben entwickelten sich auf den Gängen Wolfgang und Georg, die im 16. Jahrhundert bis in eine Tiefe von ca. 35 m (Gang Wolfgang) bzw. 50 m (Gang Georg) abgebaut wurden. Die umfangreichen Relikte des Zinnerzabbaus der Gänge Wolfgang und Georg werden heute als Wolfspinge (Vlčí jámy) bezeichnet. Teile von ihnen bilden die Tagebaue auf dem Wolfsgang (Wolfspinge) und dem Georgsgang (Eispinge). Diese außergewöhnlich gut erhaltenen Tagebaue gehören zu den anschaulichsten und bedeutendsten Belegen des historischen Abbaus von Zinnerzen im Erzgebirge.
Die eigentliche Wolfspinge verläuft in NO-SW-Richtung, sie ist 120 m lang, 20 m tief und bis zu 15 m breit. Eine markante Erweiterung der Pinge findet man am NO-Rand – dort, wo der Wolfsganges den NNW-SSO streichenden Schutzengelgang kreuzt. Die etwas höher gelegene, nordsüdlich streichende Eispinge ist ebenfalls ca. 20 m tief, aber bedeutend enger. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Schnee und Eis sich aufgrund der geringen Luftzirkulation nahezu das ganze Jahr in ihr halten können. Wolfspinge und Eispinge sind frei zugänglich, wegen des Steinschlagrisikos wird jedoch von einem Betreten der Pingen abgeraten.
Der gesamte Süd- und Südwesthang des Plattenbergs ist mit Bergbauhinterlassenschaften aus dem 16. bis 18. Jahrhundert übersät, die der Anhäufung überwiegend Nord-Süd-streichender Greisengänge folgen. Zu diesen Relikten gehören z. B. die Tagebaue auf dem Kammergang, die ca. 90 m lang und bis zu 6 m breit sind, sowie die linear aufgereihten Tagebaue und Pingen an den Stellen verfallener Schächte auf den Gängen Neuter, Dreifaltigkeit und Rappelt. Die Erzgänge wurden mit einigen Stolln aufgeschlossen, von denen der Neuterstolln und der Veithstolln die wichtigsten waren.
Die zweite Periode intensiven Bergbaus begann Mitte des 18. Jahrhunderts. Am südwestlichen Fuß des Plattenberges wurde ab 1747 die St. Laurenti Gemeindstolln aufgefahren, um tiefere Bereiche des Wolfgangsgang und andere Gänge in einer Tiefe von etwa 60 bis 90 m zu finden, die durch den Bergbau im 16. Jahrhundert nicht erreicht worden waren. Der Bergbau dauerte bis 1817 und dann unter Federführung des österreichischen Staates mit Pausen bis 1837. An der Stelle des Mundlochs des Stollns, der der wichtigste Entwässerungs- und Förderstolln des Bergbaureviers Blatenský vrch war, befindet sich es ein großer Einschnitt.
Am südwestlichen Fuß des Plattenberges und am Oberlauf des Kozí potok (Ziegenbach) gibt es auch umfangreiche Überreste intensiven Zinnseifens in Form einer großen beckenförmigen Vertiefung sowie viele Raithalden, die als Ziegenseifen (Kozí sejpy) bezeichnet werden. Der Zinnstein wurde hier aus den Talsedimenten sowie auch aus den verwitterten Ausbissen der hiesigen erzführenden Greisengesteine und Hangsedimente gewonnen. Die maximale Mächtigkeit der Sedimente erreichte an einigen Stellen 8 m, daher musste der Zinnstein aus den tiefsten Lagen bergmännisch abgebaut werden. Die Seifenarbeiten begannen in diesem Raum vielleicht schon im 14. Jahrhundert, die meisten Arbeiten aber entfielen auf das 16. bis 18. Jahrhundert.