Der großflächige, im höchsten, westlichen Teil des Erzgebirges gelegene Bestandteil besteht aus drei ehemals unabhängigen Erzbergbaurevieren mit den Bergstädten Abertamy (Abertham), einschließlich der Bergbausiedlung Hřebečná (Hengstererben), Boží Dar (Gottesgab) und Horní Blatná (Bergstadt Platten). Abgesehen von diesen drei kleinen Städten ist die Landschaft nur dünn besiedelt und meist von Wäldern bedeckt.
Der Bestandteil repräsentiert eine große relikte Bergbaulandschaft, die ein außergewöhnliches Zeugnis des Abbaus von Zinn, Eisen und anderen Erzen vom 16. bis 20. Jahrhundert darstellt. Insbesondere die beiden Bergbaureviere Horní Blatná und Hřebečná mit ihren zahlreichen über- und untertägigen Hinterlassenschaften dokumentieren die Methoden des Zinnerzabbaus aus steilen Greisengängen in einem Zeitraum von 400 Jahren. Die riesigen obertägigen Abbaue und untertägigen Abbaukammern aus dem 16. Jahrhundert gehören zu den größten ihrer Art weltweit.
Einen ganz anderen Typus von Erzlagestätten repräsentiert das Bergbaurevier Zlatý Kopec – Kaff. Hier wurden polymetallische Erze aus hartem Skarngestein gefördert. Ausgedehnte, mindestens aus dem 16. Jahrhundert stammende Zinnseifen bei Boží Dar zeugen von dem großen Ausmaß des Zinnsteinwaschens in den höchsten Lagen des Erzgebirges. Der noch funktionsfähige Plattner Wassergraben ist ein Meisterwerk, das den hohen Standard des bergbaulichen Wassermanagements im 16. Jahrhundert dokumentiert. Horní Blatná ist ein herausragendes Beispiel für eine renaissancezeitliche Bergstadt des 16. Jahrhunderts, die aufgrund reicher Zinnerzfunde auf der „grünen Wiese“ gegründet wurde. Im Gegensatz zu einer Reihe von Bergstädten, die in der Nähe von Silbererzlagerstätten gegründet wurden, ist Horní Blatná die einzige geplante Stadt, die ihre Existenz Zinnerzlagerstätten verdankt.
Welterbe-Standorte sind die Bergstadt Horní Blatná, die Bergbaureviere Horní Blatná, Hřebečná, Bludná, Zlatý Kopec – Kaff und Zlatý Kopec – Hrazený potok sowie die Seifen bei Boží Dar und der Plattner Kunstwassergraben.