Die Anhöhe Kaff, die sich nördlich der Ortschaft Zlatý Kopec (Goldenhöhe) zwischen den heutigen Erhebungen Nad starou šachtou (936 m), Kaffenberg (924 m) und Hraniční vrch (936 m) nahe der Staatsgrenze befindet, war vom 16. bis 19. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum für den Abbau von Zinn-, Eisen- und in geringerer Menge auch von Kupfererzen, seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier auch Zinkerze abgebaut. Auf einer Fläche von rund 1.500 x 400 m gibt es hier unzählige Tageabbaue, kleine Erkundungsschächte, größere verbrochene Schächte und Stolln sowie viele Halden. Das gesamte Revier, das in einem bergigen Waldgebiet liegt, blieb von der späteren Landschaftsgestaltung nahezu unberührt und behielt somit den authentischen Charakter der ursprünglichen Bergbaulandschaft bei. Das Bergbaurevier Kaff war in zwei nicht miteinander verbundene Teile unterteilt – in einen östlichen Teil (Vorder Kaff) mit der Hauptgrube Johannes und einen westlichen Teil (Hinter Kaff) mit der Hauptgrube Kohlreuter. Die Erkundung der hiesigen Lagerstätte erfolgte noch in den 1920er Jahren und dann erneut in den 1950er bis 1970er Jahren.
Der Lagerstätte Zlatý Kopec – Kaff ist auch in mineralogischer Hinsicht äußerst interessant. Hier ist Zinn nicht nur an Kassiterit gebunden, sondern auch an die extrem seltenen Zinnhydroxide Wickmanit, Schönfliesit und Natanit oder an Zinnborat Hulsit.
Grube Johannes
Die größte Grube des Reviers Kaff war die Grube Johannes, die mehrere Schächte umfasste, die später durch den Entwässerungs- und Förderstolln Johannes verbunden wurden. Seit dem 16. Jahrhundert wurden hier polymetallische Erze, die an einen flachliegenden linsenförmigen Körper des Skarngesteins mit einer Mächtigkeit von mehr als 10 m gebunden sind, sowie Erze aus steilen hydrothermalen, Ost-West streichenden Quarzgängen, die das Skarnlager schneiden, abgebaut. Die wichtigsten abgebauten Erze waren Kassiterit und Magnetit, in geringerer Menge auch Chalkopyrit, und ab den 1860er Jahren wurde auch kurzzeitig Sphalerit gewonnen. Der Magnetit aus Kaff wird bereits von dem Joachimsthaler Pastor Johannes Mathesius (1562) und von dem Autor der Meißner Chronik, Petrus Albinus (1590), erwähnt.
Die Grube Johannes, die 2015 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist ein außergewöhnlich gut erhaltener Komplex miteinander verbundener historischer Grubenbaue, der ein anschauliches Beispiel für die Gewinnung eines mächtigen Erzkörpers über mehrere Jahrhunderte hinweg darstellt. Es sind Abschnitte erhalten, die nur mit Eisen und Schlägel aufgefahren wurden, sowie Abbaue, die durch Feuersetzen ausgebreitet wurden. Der Hauptstolln Johannes erreichte eine Länge von etwa 180 m. Fast 160 m vom Mundloch entfernt wurden bereits im 16. Jahrhundert imposante 60 x 20 m große Abbaukammern mit einer Höhe von 10–12 m abgebaut. Die Stollnführung umfasst auch eine Reihe anderer Firsten- und Strossenbaue in mehreren Höhenniveaus. Man kann auch über Holzleitern (ca. 40 m) durch einen ehemaligen Schacht an die Oberfläche gelangen. Hier ist eine funktionale Nachbildung eines Handgöpels zu sehen.
Grube Kohlreuter
Die wichtigste Grube im westlichen Teil der Lagerstätte Zlatý Kopec – Kaff war die Grube Kohlreuter mit dem gleichnamigen Stolln, dessen verbrochenes Mundloch am Hang oberhalb des Kaffenberger Wegs noch gut zu erkennen ist. Seit dem 16. Jahrhundert wurden in der Grube Kassiterit und Magnetit aus denselben Skarnlagern wie in der Grube Johannes abgebaut. Der etwa 170 m lange Kohlreuter Stolln führt zu einer eindrucksvollen untertägigen Abbaukammer, die ca. 40 x 25 m groß und 8 m hoch ist. Die Bergbaulandschaft rund um die Grube gibt ein anschauliches Zeugnis für die schrittweise Erkundung der Lagerstätte, die mit Tagebaue begann und mit dem Abteufen von Schächten und schließlich mit dem Auffahren von Stolln fortgesetzt wurde.
Etwa 15 Meter unterhalb des Stollns Kohlreuter befindet sich das Mundloch des 210 m langen Segen-Gottes-Stollns, der parallel zum Stolln Kohlreuter verläuft. Auch hier wurden riesige Abbaukammern aufgefahren, die 30 Meter breit und bis zu 6 Meter hoch sind. 30 Meter tiefer wurde noch der 440 m lange Dreikönig Stolln angelegt. Vor den Mundlöchern der Segen Gottes und Dreikönig Stolln wurden große Halden gestapelt, die den Charakter der abgebauten Erze belegen.