Hunderte gut erhaltene winzige Hügel, sog. Raithalden, die sich westlich von Boží Dar befinden, belegen das gewaltige Ausmaß des Zinnwaschens in den höchsten Lagen des Erzgebirges. Zinnstein wurde hier spätestens seit dem 16. Jahrhundert bis ins 18. Jahrhundert hinein durch Seifenarbeit gewonnen. Neben Zinnstein wurde in den Anschwemmungen des Baches Černá (Schwarzwasser) und seiner Zuflüsse selten auch gediegenes Gold gefunden. Die Gesamtfläche der Seifenlandschaft beläuft sich auf über 250.000 m², womit sie zu den größten Zinnseifengebieten Zentraleuropas gehört.
Die einzelnen, auch auf Luftaufnahmen gut erkennbaren Raithalden sind in der Regel 5-10 m, einige aber auch über 20 m lang und teilweise mehr als zwei Meter hoch. Die Raithalden, die aus Kiessand, Quarzgerölle und Bruchstücke von Gesteinen aus der nahen Umgebung (Glimmerschiefer und tertiäre Vulkanite) bestehen, befinden sich insbesondere entlang des linken Nebenflusses des Baches Černá oberhalb der ehemaligen Nový Mlýn (Neuen Mühle), wo die Seifen bis zu 1 km lang sind, entlang des Wasserlaufs der Černá (ca. 800 m) und entlang eines namenlosen Baches am östlichen Rand des Nationalen Naturschutzgebietes Božídarské rašeliniště (Gottesgaber Hochmoor, ca. 400 m). Darüber hinaus befinden sich viele Raithalden auch stromabwärts des Schwarzwassers bei Myslivny (Försterhäuser) und Ryžovna (Seifen).
Die Seifen stellen ein einzigartiges und prägendes Element der hiesigen Bergbaulandschaft dar, deren Besonderheit zudem eine typische, von der Umgebung abweichende Vegetation ist. Während der Seifenarbeit wurden die leichtesten Teile des Alluviums zusammen mit dem Humussubstrat entfernt – im Übrigen der Grund, warum die Raithalden so nährstoffarm sind. Typisch sind Heidekraut, Moosbeeren, Preiselbeeren, Katzenpfötchen und Rot-Schwingel. Häufig wachsen hier auch die unter Schutz stehende Arnika, die Schwarze Krähenbeere und andere spezifische Pflanzen.