Der untertägige Abbau von Zinnerzen im westlichen Teil des Reviers in Přední Hřebečná (Vorder Hengst) ist schon für das Jahr 1545 schriftlich belegt. Wahrscheinlich hatte der Abbau aber schon früher begonnen. Die Bergleute verfolgten hier rund 15 Zinnerzgänge, die im Bereich der Roten Grube (heute Červená jáma) zusammenliefen. In der Umgebung der Roten Grube hat sich ein eindrucksvolles System aus mehreren Pingen erhalten, die durch den Abbau der oberflächennahen Gangpartien entstanden.
Die elliptisch gestreckte, ENE–WSW-streichende Hauptpinge ist 230 m lang, rund 30 m breit und über 20 m tief. An diese Pinge schließt eine weitere, ca. 120 m lange Pinge an. Es handelt sich um das größte System von Tagebauen und Pingen seiner Art im Erzgebirge und sehr wahrscheinlich auch weltweit. Unweit der Hauptpinge findet man eine Reihe kleinerer Pingen und Tageabbaue aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die im Kontext des Erzgebirges immer noch groß sind, wie z.B. die Pinge auf dem Gang Wildbahn. Die Gruben wurden durch den Erbstolln Georg entwässert, aufgrund der relativ flachen Morphologie des Geländes konnte der Abbau jedoch bis auf wenige Ausnahmen nicht tiefer als ungefähr 60 m betrieben werden. Die Gruben in Přední Hřebečná waren bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Betrieb. Später wurde hier kein Abbau mehr betrieben.