Der Bergbaurevier Hřebečná (Hengstererben) ist ein hervorragendes Zeugnis des Abbaus von Zinnstein aus steilen Greisengängen in einem Zeitraum von 400 Jahren, vom 16. bis 20. Jahrhundert. Die gut erhaltenen ober- und untertägige Relikte des Zinnerzabbaus sind – in Bezug auf Umfang und Erhaltungsgrad – weltweit einzigartig.
Der Bergbaurevier Hřebečná liegt auf einer Anhöhe zwischen Hřebečná und Ryžovna (Seifen). Die Granite des Plattner-Massivs sind hier durch eine Reihe steiler zinnreicher Greisengänge durchquert. Das gesamte Gebiet ist in zwei Teile unterteilt, die unter Tage nie verbunden wurden: der sogenannte Vorder Hengst mit der Hauptgrube Rote Grube im Westen und der Hinter Hengst im Osten, wo die wichtigste Grube die Mauritius Zeche war.
Ihre Blütezeit erlebten die Gruben in Hřebečná im 16. Jahrhundert, als sie sogar über 100 t Zinn pro Jahr lieferten. Zinn aus Hřebečná war berühmt für seine Qualität und wurde vor allem über die Märkte in Nürnberg nach fast ganz Europa exportiert. Der zweite Boom ereignete sich zwischen 1730 und 1810, die maximale Produktion (70 t) wurde in diesem Zeitraum 1795 erreicht. Die Grube Mauritius war fast das ganze 19. Jahrhundert noch in Betrieb, die letzten Grubenarbeiten fanden während des Zweiten Weltkriegs statt.