Im östlichen Teil des Reviers hatte der Bergbau etwas später begonnen als im Westen. Seine Blütezeit erlebte der Bergbau hier im letzten Drittel des 16. und im frühen 17. Jahrhundert. Damals wurde mit dem Zusammenschluss mehrerer kleinerer Gruben die Grube Mauritius geschaffen, die zur wichtigsten Zinngrube im böhmischen Erzgebirge wurde und fast 400 Jahre lang fast ununterbrochen arbeitete. Das abgebaute Erz war wie auf Přední Hřebečná Kassiterit (Zinnstein), der hier sowohl fein verteilt im Greisen als auch in reichen Kristallaggregaten vorkam. Der durchschnittliche Zinngehalt des Erzes lag bei etwa 0,5%, aber noch Ende des 19. Jahrhunderts wurden Erze mit einem Gehalt von 2–4% Sn gefunden. Der Bergbau konzentrierte sich hauptsächlich auf die beiden Hauptgänge Mauritius und Führinger. Diese fast vertikalen, NNE-SSW-streichenden Greisengänge verlaufen in nur geringem Abstand voneinander, wobei ihre Gesamtmächtigkeit bis zu 16 Meter beträgt. Darüber hinaus befand sich Zinnstein auch in der Nähe dieser Gänge. Durch ihren Abbau entstanden so, insbesondere dort, wo sie andere Gänge kreuzten, untertägige Abbaukammern von gigantischen Dimensionen.

Die Entwässerung der Grube erfolgte über verschiedene Stolln in unterschiedlichen Höhenniveaus. In der ältesten Periode waren es die Stolln Tag Strecke, Christoph und Festenburg. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der fast 1,5 km lange Erbstolln Blasius, der vom Tal Bystřice aus aufgefahren wurde, zum wichtigsten Entwässerungsstolln. Bereits im 18. Jahrhundert wurde in der Grube Mauritius in einer Tiefe von fast 220 m abgebaut. Dies war die größte Tiefe, bis zu der Bergleute im böhmischen Teil des Erzgebirges während des historischen Zinnabbaus vordrangen.

Der Hauptförderschacht befand sich ursprünglich im Bereich der heutigen Schnepp-Pinge. In den 1760er Jahren wurde südlich von hier der neue, mit einem Wassergöpel ausgestattete Mauritius Schacht mit einer Tiefe von 84 Metern abgeteuft. Ende des 18. Jahrhunderts wurden in der Nähe des Schachtes eine Reihe weiterer Tagesgebäude (u.a. mehrere Pochwerke, eine Zinn- und Arsenikhütte, eine Bergschmiede) errichtet. Es wurden auch zwei Bergbauteiche angelegt, die durch einen Kunstgraben aus dem 2,5 km entfernten Behrischen Teich (heute Mrtvý rybník) mit Wasser versorgt wurden.

In den Jahren 1878–1891 gehörte die Grube einer britischen Bergbaugesellschaft, die sie mit moderner Bergbau- und Verarbeitungstechnologie ausstattete. Die letzten Erkundungsarbeiten fanden während des Zweiten Weltkrieges statt, als die Grube 1942–1944 von der deutschen Gewerkschaft Zinnwalder Bergbau aus Altenberg betrieben wurde, die später in die Sachsenerz-Gruppe eingegliedert wurde. Zu dieser Zeit wurde der Hauptschacht auf 145 Meter vertieft und ein neuer Förderturm und mehrere einfache Betriebsgebäude um den Schacht herum errichtet.

Teil der Mauritius Grube ist auch der Stolln Kryštof (Christoph), der vom Ende des 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts aufgefahren wurde. Später wurde dieser Stolln mit wenigen Ausnahmen nicht mehr in Betrieb genommen. Er stellt somit ein authentisches Zeugnis für die verschiedenen Methoden des Zinnsteinabbaus dar, die vom 16. bis 18. Jahrhundert verwendet wurden. Es haben sich lange Abschnitte von Strecken, die im 16. und 17. Jahrhundert mit Hilfe von Eisen und Schlägel getrieben wurden, vollständig erhalten. An mehreren Stellen blieben Belege des Feuersetzens erhalten, das in Hřebečná bis 1743 angewendet wurde. Später wurde bei den Grubenarbeiten bereits Schießpulver verwendet. Ein einzigartiges Montandenkmal ist die große Abbaukammer, in die der Stolln Kryštof nach 262 m hineinmündet. Der untertägige Raum ist mit 55 m Länge, bis zu 9 m Breite und rund 15 m Höhe ein außergewöhnlicher Beleg für die fortschrittliche Bergbaupraxis im 16. bis 18. Jahrhundert. Seit 2015 ist der Stolln Kryštof für die Öffentlichkeit zugänglich.

In dem tieferen, normalerweise unzugänglichen Bereich der Grube Mauritius, unterhalb des Stollns Kryštof, ist ein riesiges Labyrinth aus Strecken, Firsten- und Strossenbauen und großen Abbaukammern erhalten geblieben. Die größte Kammer befindet sich im nördlichen Teil der Lagerstätte an der Kreuzung der Hauptadern Mauritius und Führinger mit weniger wichtigen Gängen, dem Drei Brüder- und dem Heiliger Kreuz-Gang. Allein der nicht überflutete Teil der Kammer ist 60 m lang, 40 m hoch und 15 m breit. An Breite und Höhe verlierend, führt die Kammer dann noch 250 m weiter in Richtung Norden.

2014 wurde die Mauritius Grube zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.

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