Der Bergbau im Bereich der Alten Mordgrube wurde 1516 erstmals schriftlich erwähnt, er dürfte aber wohl bedeutend älter. Eine Belebung des Bergbaus erfolgte mit der umfassenden Modernisierung der Grube im 19. Jahrhundert. Das umfangreiche Ensemble von erhaltenen Tagesgebäuden stammt aus den Jahren 1825 bis 1870, als die Grube zu einem der größten Bleiproduzenten in der Region wurde.

Nach der Stilllegung des Bergwerks im Jahr 1896 errichtete die Freiberger Lederfabrik Stecher im Bereich der Aufbereitung der Alten Mordgrube ein neues Lederwerk. Beim Aufbau dieses Werkes wurden die auf der Halde des Mendenschachtes vorhandenen Tagesgebäude übernommen und als Wohngebäude ausgebaut. Das umgebaute Schachtgebäude des Mendenschachtes wurde ab 1906 als Ausflugslokal („Zur Zugspitze“) genutzt, die Umgebung wurde zu einem Park umgestaltet. Durch den neuen Nutzungszweck der Tagesgebäude nach dem Ende des Bergbaus blieben die Tagesgebäude äußerlich weitgehend authentisch erhalten. Zu den erhaltenen Tagesgebäuden des Mendenschachtes gehören u.a. das Bethaus aus dem Jahr 1853, das um 1820 errichtete Huthaus, das zweigeschossige Treibehaus (1854) mit dem angrenzenden Maschinenhaus und dem Kesselhaus, die Bergschmiede (1856) und die Kaue aus dem 19. Jahrhundert.

Nördlich des Schachtes blieb auch der Damm der 268 m langen Pferdebahn zwischen der Grube und der ehemaligen Aufbereitungsanlage, die 1828/1829 als erste Bahn mit Eisenschienen in der Nähe von Freiberg errichtet wurde, teilweise erhalten.
Unter Tage, auf dem Niveau des Tiefen Fürstenstollns in einer Tiefe von ca. 140 m, blieb eine berühmte zweizylindrige, etwa 17 m hohe Wassersäulenmaschine erhalten, die zwischen 1820 und 1824 vom Freiberger Kunstmeister Christian Friedrich Brendel konstruiert worden war. Diese Maschine fand ihren Weg in die Fachliteratur der damaligen Zeit und war dank ihrer Effizienz beim Wasserpumpen der Hauptgrund für den Erfolg der Grube.

Südlich des Mendenschachtes befindet sich der markante Haldenzug auf dem Junge Mordgrube Stehenden. Die Welterbestätte ist in ein Rad- und Wanderwegenetz integriert. Die Alte Mordgrube ist außerdem Teil eines Bergbaulehrpfads.

Städte des Erzgebirges

Mitglieder der Montanregion in der Tschechischen Republik