Der etwa 7,5 km lange, 1614/15 erbaute Rote Graben ist einer der bekanntesten Kunstgräben des Freiberger Reviers. In diesen Graben wurde das Wasser wichtiger Stolln, die die Himmelfahrtgrube Fundgrube entwässerten, eingeleitet. Er führte ursprünglich von Freiberg nach Halsbrücke. Später wurde er bis zur Grube Churprinz August Friedrich in Großschirma weitergeführt. Ende des 19. Jahrhunderts führte er eine Wassermenge von 800 bis 1.000 l/s. Damit überstieg das im Roten Graben abgeführte Wasser zeitweise die Wassermenge der Freiberger Mulde. Der Graben lieferte Aufschlagwasser für die Gruben auf dem Halsbrücker Spat im Freiberger Nordrevier und später für die Hütte Halsbrücke. Heute ist der Graben nur über eine Teilstrecke vom Mundloch des „Verträgliche Gesellschaft Stollns“ bis Halsbrücke wasserführend. Neben dem Mundloch dieses Stollns befinden sich unmittelbar am Roten Graben die Mundlöcher mehrerer weiterer Stolln: das Mundloch des im Jahr 1752 begonnenen Thurmhofer Hilfsstollns, das vermutlich 1822 errichtete Mundloch des Hauptstollnumbruchs, das Mundloch des bedeutendsten und mit über 40 km Länge größten Freiberger Stollns – des Alten/Tiefen Fürstenstollns – und das Mundloch der Aufschlagrösche Oberes Neues Geschrei aus dem Jahr 1844. Der Schacht der Grube Oberes Neues Geschrei wurde als Lichtloch für den Vortrieb des Rothschönberger Stollns zwischen dem Richtschacht der Reichen Zeche und dem VIII. Lichtloch in Halsbrücke angelegt. Weitere bedeutende Objekte sind die um 1840 erbaute Erzwäsche der Fundgrube Oberes Neues Geschrei und das im 18. Jahrhundert errichtete Huthaus am Thurmhofer Hilfsstollen.

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