Die Aktive Revierwasserlaufanstalt Freiberg (RWA) wurde auf Befehl von Kurfürst August I. (1526–1586) zur Versorgung des Freiberger Bergbaus mit Aufschlagwasser angelegt. Der Bau begann 1558, erstreckte sich am Ende aber über drei Jahrhunderte bis 1882. Bei der RWA handelt es sich um ein über 70 km langes System, bestehend aus Kunstgräben, Röschen und Teichen, das eine der bedeutendsten Anlagen der bergbaulichen Wasserwirtschaft in Europa darstellt. Die RWA hat ihren Anfang an der böhmischen Grenze bei Cämmerswalde im Gebiet der heutigen Rauschenbachtalsperre. Zur RWA zählen insgesamt elf Teiche, wie z.B. der Obere, der Mittlere und der Untere Großhartmannsdorfer Teich, der Erzengler Teich, der Rothbächer Teich, der Dörnthaler Teich oder der Obersaidaer Teich sowie wichtige Kunstgräben (Müdisdorfer, Zethaer u.a.) und Röschen (Flöha-Rösche, Cämmerswalder Rösche, Martelbacher Rösche u.a.). Heute dient das in weiten Teilen noch immer funktionsfähige Wasserwirtschaftssystem der sächsischen Landestalsperrenverwaltung zur Bereitstellung von Trink- und Brauchwasser für die Freiberger, Dresdner und Chemnitzer Region, wird zur Naherholung genutzt und ist zugleich Lebensraum für zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten.