Von den zahlreichen Aufbereitungsanlagen im Schneeberger Revier hat sich als einzige vollständige Anlage das Siebenschlehener Pochwerk erhalten, das zu der Ende des 15. Jahrhunderts erstmalig erwähnten Fundgrube „Siebenschlehen“ gehörte. In den Jahren 1752 und 1753 erhielt die Anlage durch einen Umbau ihre heutige Form.
Das Siebenschlehener Pochwerk entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert zur zentralen Aufbereitungsanlage für verschiedene Grubenanlagen von Neustädtl, die oft kein eigenes Pochwerk besaßen. Diese lieferten dem Pochwerk die Erze, die dann in jeweils eigenen separaten Kobaltkammern bis zu ihrer Verarbeitung verschlossen aufbewahrt wurden. Im Pochwerk wurde noch nach 1945 für kurze Zeit Uranerz aufbereitet.
Das Pochwerk besteht heute aus mehreren aneinandergebauten Aufbereitungsgebäuden unterschiedlichen Alters. Das zweigeschossige Hauptgebäude ist in Fachwerkbauweise ausgeführt. Von der Hangseite führt ein Aufschlagwassergefluter dem Wasserrad am Giebel des Pochwerkes das erforderliche Betriebswasser zu. Das Pochrad wurde, ebenso wie die angeschlossenen Maschinen, Pochsätze und Stoßherde maßstabsgetreu rekonstruiert.
1830 wurde für den Pochwerksteiger ein eigenes Wohnhaus (Steigerhaus) als kleines einstöckiges Fachwerkhaus errichtet. In Verlängerung der Achse des Steigerhauses befanden sich in einem Gebäude die Kobaltkammer der Grube Wolfgang Maßen und später auch die der Grube Sauschwart. Mit dem Bau eines eigenen Pochwerks wurden die erstgenannten Kobaltkammern überflüssig. Sie wurden später anderweitig genutzt.
Das rekonstruierte Pochwerk wird heute museal genutzt, eine Dauerausstellung vermittelt die Geschichte des Kobalterzbergbaus im Schneeberg-Neustädtler Revier ab der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts.