Bergbaurevier Knötel

Nordöstlich von Krupka, unterhalb der heutigen Seilbahn nach Komáří hůrka (Mückenberg), erstreckte sich das Bergbaurevier Knötel, das flächengrößte Bergbaurevier der gesamten Graupner Region. Dieses Revier ist ein außergewöhnliches Zeugnis für den vom 14. bis 20. Jahrhundert betriebenen Abbau von Zinn-, Kupfer-, Wismut- und später auch Molybdänerzen, die an flache wie auch an steile, zumeist NNO–SSW-streichende Greisengänge bzw. an ein Aplit-Stockwerk (Quarz-Topas-Greisen) gebunden sind und im Gneismantel des Granits stattfinden. Ab dem 14. Jahrhundert wurde das Revier durch eine Reihe von Tagebauen erschlossen, unter anderem durch die bereits im 16. Jahrhundert existierende 50 x 35 m große Zwickenpinge und die Tagebaue auf dem Mahler Gang, sowie durch Dutzende kleinerer, meist flacher Grubenbauen. Ab dem 16. Jahrhundert wurden zur Erkundung und anschließenden Gewinnung Doppelschächte verwendet, wie z. B. im Bereich der Grube Alter Wendelin. Vom 17. bis 19. Jahrhundert wurden einzelne über das gesamte Revier verteilte Schächte und Stolln aufgefahren. Aus dieser Bergbauperiode blieben unter anderem Relikte der Grube Jacobs Fahrt, des Siebenschläfer Stollns, des Juda-Stollns und des Alt-Ignazi-Stollns erhalten. Am Ende dieses Zeitraums entstanden auch längere Stolln und tiefere Schächte mit größeren Halden, die durch die Bergwerke Glück auf, Wendelin, Alter Abendstern oder Josef vertreten sind. Die tiefsten Abbaue im Revier Knötel erreichten eine Tiefe von ca. 30-50 m.

In den Mittelpunkt des Interesses rückte während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg neben den Zinngreisen auch der Pegmatitkörper, aus dem Molybdänit und Kalifeldspat gewonnen wurde. Das Revier wurde mittels vier übereinander liegender Stolln freigelegt. Von oben nach unten handelt es sich um die Stolln Prokop (562 m ü. NN), Barbora (510 m) mit noch erhaltenem Portal, Václav (480 m) und Večerní hvězda (Abendstern, 441 m). Der Abbau endete 1956, bei den Stolln sind große Halden erhalten geblieben. Der Barbora-Stolln war früher ein berühmter Fundort seltener Wismut-Mineralien, von denen zwei, Krupkait und Kettnerit, genau hier entdeckt wurden. Über dem Prokop-Stolln befindet sich ein Quarz-Greisen-Aufschluss.

Städte des Erzgebirges

Mitglieder der Montanregion in der Tschechischen Republik