Die Bergbaulandschaft Krupka (Graupen) im östlichen Teil des böhmischen Erzgebirges stellt eine sehr gut erhaltene relikte Bergbaulandschaft dar, die durch den intensiven Abbau von Zinnerzen aus verschiedenen Arten von Lagerstätten entstand und durch Hunderte von ober- und untertägigen Bergwerken aus allen Phasen des Bergbaus vom 14. bis 20. Jahrhundert geprägt ist: von Seifenarbeiten in der Ebene unterhalb der Berge, zu mehreren großen Tagebauen bis zu einer Reihe von Stolln und Schächten im Hang und auf der Hochebene. Neben Zinnstein wurden in der Umgebung von Krupka auch Kupfer- und in späterer Zeit Wolfram- und Molybdänerze, Kalifeldspat und Fluorit gewonnen.
Als das älteste Zinnbergbaugebiet Mitteleuropas hat Krupka das Wissen über den Abbau von Zinnlagerstätten maßgeblich beeinflusst. Die in Krupka gewonnenen Erkenntnisse wurden in jüngeren Revieren nicht nur im böhmischen und sächsischen Erzgebirge (zum Beispiel in Zinnwald und Altenberg), sondern auch ich anderen Bergbaugebieten Mitteleuropas angewandt.
Von besonderer Bedeutung ist das Bergbaurevier Steinknochen mit einer außergewöhnlichen Dichte an spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Grubenbauen und seltenen Belegen für die Größe der Grubenfelder entsprechend der Graupner Bergordnung von 1487. Unzählige authentische, spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Bergbaudenkmäler sind ebenfalls in den Bergbaurevieren Knötel und Komáří hůrka (Mückenberg) zu finden. Der viel jüngere Starý Martin Stolln zeugt von der Technik des Zinnerzbergbaues in der zweiten Hälfte des 19. und im 20. Jahrhundert.
Eng verbunden mit dem Bergbau ist die mittelalterliche Bergstadt Krupka mit ihren wertvollen sakralen und profanen Bauten besonders aus dem 14. bis zum 17. Jahrhundert.